Das Kreuz der Hugenotten

Das um 1688 von dem Goldschmied Maystre in Nimes in Anlehnung an populär gewordene Amulette entwickelte Hugenottenkreuz wurde von den französischen Glaubensverfolgten als Sinnbild ihrer Existenz und als Zeichen der Hoffnung angenommen.

Kreuz und Taube, Lilie und Herz

Das Kreuz soll das Opfer Jesu Christi symbolisieren.
Die Taube bezeichnet die Gegenwart des heiligen Geistes.
Ihre konfliktreiche Verbundenheit mit ihrem König und dem französischen Vaterland kommt in den Lilien zum Ausdruck, die die inneren Winkel des Kreuzes ausfüllen. Die Königslilien verdeutlichen zugleich, daß die geprüften Refugiés trotz des ihnen zugefügten großen Leids den König in ihre Fürbitte mit einbeziehen und seine Sinnesänderung erhoffen.
Die vier Herzen stehen für die Liebe Gottes, die in die vier Himmelsrichtungen ausstrahlt und alle Menschen auf dieser Welt umfaßt. Die auf die Kreuzesspitzen aufgesetzten Knospen sind als Sendboten des Evangeliums, als Lichtperlen zu verstehen, die ebenfalls in alle vier Himmelsrichtungen ausstrahlen und verkünden: „Das Licht scheint in der Finsternis" (Johannisevangelium 1,5).

So symbolisiert das verbreitete Abzeichen ihrer Konfession das erschütternde Schicksal und die Hoffnung dieser französischen Glaubensemigranten.


Letzte Änderung 12.09.2006